Scheidentrockenheit betrifft viele und doch spricht kaum jemand darüber. Vor allem jüngere Frauen denken oft, sie seien damit allein.
Dabei ist Trockenheit kein Tabuthema.
Hier liest du, woran es liegen kann, warum du dich nicht schämen musst und was bei vaginaler Trockenheit hilft.
Drei Dinge, die du über Scheidentrockenheit wissen solltest
- Wenn die Schleimhaut deiner Vagina zu trocken ist, wird sie empfindlicher – das kann zu Brennen, Jucken oder Schmerzen beim Sex führen.
- Auslöser können hormonelle Veränderungen (z. B. in der Stillzeit), Stress, bestimmte Medikamente oder hormonelle Verhütung sein.
- Sanfte Pflege, feuchtigkeitsspendende Gele, Sitzbäder und Stressabbau können deine Beschwerden lindern– auch deine Periodenprodukte sollten die Schleimhaut nicht zusätzlich reizen.
Was ist Scheidentrockenheit?
Scheidentrockenheit bedeutet, dass deine Vaginalschleimhaut über längere Zeit zu wenig Feuchtigkeit bildet. Das führt zu Reibung, Brennen oder Schmerzen beim Sex und betrifft nicht nur Frauen in den Wechseljahren, sondern auch viele Frauen zwischen 25 und 35.
Die Schleimhaut deiner Vagina bildet normalerweise Feuchtigkeit, die das Gewebe schützt, Reibung verringert und dabei hilft, Keime abzuwehren.
Wie viel du davon spürst, hängt unter anderem auch von deinem Zyklus ab. Mal ist der Ausfluss klar und spinnbar, mal cremig, mal kaum vorhanden.
Viele Frauen erleben Scheidentrockenheit nur gelegentlich – z. B. vor der Periode oder bei Stress. Andere durch hormonelle Veränderungen. Problematisch wird es, wenn sich deine Scheide dauerhaft trocken anfühlt - auch wenn du z.B. erregt bist.
Wichtig: Scheidentrockenheit ist keine Seltenheit und kann so oder so behandelt werden.
Ursachen von vaginaler Trockenheit
Ursachen von Scheidentrockenheit können sein: hormonelle Veränderungen in Schwangerschaft, Stillzeit oder nach der Geburt, bestimmte Medikamente, hormonelle Verhütung oder Erkrankungen. Sowie Stress und psychische Belastungen.
Manchmal liegt es aber auch einfach nur an der falschen Intimhygiene oder Periodenprodukten, dass deine Schleimhaut austrocknet
Trocken Schleimhäute durch die falsche Intimhygiene
Viele Produkte für die tägliche Pflege sind nicht für deine sensible Vaginalschleimhaut geeignet.
Die Vagina hat ein saures Milieu, das sie selbst reguliert. Duschgels mit Duftstoffen oder hohem pH-Wert greifen diese Schutzbarriere an und stören das natürliche Gleichgewicht.
Das kann zu Irritationen, Brennen oder eben auch Trockenheit führen.
Unser Tipp: Setze lieber auf lauwarmes Wasser oder milde, pH-hautneutrale Intimwaschlotionen, ohne Parfüm.
Scheidentrockenheit durch Tampons
Tampons sind praktisch und beliebt, aber sie nehmen nicht nur Blut auf, sondern auch natürliche Feuchtigkeit.
Besonders bei starker Saugkraft kann das zu Trockenheit und Reizungen führen.
Die trockene Watteoberfläche reibt an der Schleimhaut und kann kleine Mikroverletzungen verursachen. Gerade am Anfang oder Ende der Periode, wenn weniger Blut fließt, verstärkt sich dieses Trockenheitsgefühl.
Wenn du oft Beschwerden hast, ist es vielleicht Zeit für eine Alternative zu Tampons.
Lies dazu auch: Die besten Tampon Alternativen: So findest du deinen perfekten Periodenbegleiter
Trockene Schleimhäute während der Periode?
Die Menstruationsschwämme von HERA sind natürlich, weich und saugfähig – ohne deine Schleimhaut auszutrocknen. Die 100% natürliche Alternative zu Tampons.
Symptome von Scheidentrockenheit
Typische Anzeichen von Scheidentrockenheit sind Brennen, Jucken, ein Spannungsgefühl oder Schmerzen beim Sex. Oft fühlt sich alles wund oder gereizt an – manchmal zeigen sich sogar kleine Risse oder Blutspuren.
Ohne natürliche Feuchtigkeit wird Reibung beim Geschlechtsverkehr schnell unangenehm. Es kann brennen, ziehen oder stechen – besonders beim Eindringen. Auch danach bleibt oft ein wundes Gefühl oder eine leichte Blutung.
Manche Frauen spüren das Trockenheitsgefühl auch im Alltag: beim Sitzen, Radfahren oder Pinkeln. Wenn es immer wieder ziept oder kratzt, kann das an einer gereizten Schleimhaut liegen.
Ein weiteres Zeichen: häufigere Infektionen. Wenn die Schleimhaut trocken ist, verliert sie ihre Schutzfunktion – und Bakterien oder Pilze haben leichteres Spiel. Auch der Ausfluss verändert sich manchmal: Er wird dünner, gelblicher oder riecht anders als gewohnt.
Wichtig ist, dass du diese Signale ernst nimmst, statt dich dafür zu schämen.
Mythos immer feuchte Muschi
Die Vorstellung, beim Sex immer automatisch feucht zu sein, ist ein Mythos. Pornos, Popkultur oder auch Gespräche unter Freundinnen vermitteln ein anderes Bild. Oft wird Feuchtigkeit mit Lust gleichgesetzt – als wäre sie der Beweis dafür, wie sehr du es willst.
Aber so funktioniert dein Körper nicht.
Lust entsteht nicht nur im Kopf, sondern auch im Nervensystem. Wenn du angespannt oder abgelenkt bist, braucht dein Körper länger, um zu reagieren.
Das ist normal. Es bedeutet nicht, dass etwas mit dir nicht stimmt.
Und manchmal hat es eben auch andere Gründe. Wenn du unter Scheidentrockenheit leidest, dann hilft auch Ruhe und Entspannung nicht automatisch weiter.
Übrigens: Manche Frauen empfinden Sex während der Periode als angenehmer, weil die Periodenflüssigkeit für eine natürliche Schmierung sorgt.
Lies dazu auch: Lust statt Frust: So wird Sex während der Periode angenehm und intensiv
Periodensex ist ekelhaft? Nicht mit dem HERA Schwamm
Der Schwamm passt sich deiner Körperform an, fängt das Blut zuverlässig auf und ist so anschmiegsam, dass ihn weder du noch dein Partner oder deine Partnerin spüren.
Hausmittel bei Scheidentrockenheit
DIY-Tipps aus dem Internet sind mit Vorsicht zu genießen. Viele „Hausmittel“ klingen erstmal harmlos, können aber auch deine Schleimhaut reizen oder das Scheidenmilieu stören.
Was du bedenkenlos mal ausprobieren kannst: Ein Sitzbad mit Kamille. Das wirkt beruhigend und lindert auch Jucken oder Brennen.
Ansonsten lass dich vorab in der Apotheke beraten – dort bekommst du auch befeuchtende Gele oder pflegende Salben, die wirklich für die vaginalen Schleimhäute geeignet sind.
Eine ausgewogene Ernährung kann aber auch helfen und die hast du selbst in der Hand. Lebensmittel mit Omega-3-Fettsäuren – wie Leinsamen, Walnüsse oder fetter Fisch – unterstützen die Schleimhäute von innen. Naturjoghurt kann helfen, das vaginale Milieu im Gleichgewicht zu halten.
Und: Ausreichend trinken nicht vergessen.
So beugst du vaginaler Trockenheit vor
Scheidentrockenheit lässt sich nicht immer verhindern, aber du kannst etwas dafür tun, dass deine Schleimhäute gesund bleiben.
Sanfte Pflege, passende Produkte, guter Umgang mit Stress und Sexualität ohne Druck helfen deinem Körper, im Gleichgewicht zu bleiben.
Behandle deine Intimzone so schlicht wie möglich: Wasche dich nur einmal am Tag mit klarem Wasser oder einer pH-hautneutralen Waschlotion.
Verzichte auf Intimsprays und aggressive Reinigungsprodukte.
Trag atmungsaktive Unterwäsche und nutze Slipeinlagen nur, wenn wirklich nötig.
Hinweis:
Wenn du dauerhaft unter Scheidentrockenheit leidest oder sich deine Beschwerden verstärken – etwa durch Blutungen, ungewöhnlichen Ausfluss, unangenehmen Geruch oder wiederkehrende Infektionen – solltest du ärztlichen Rat einholen.
Häufige Fragen zu Scheidentrockenheit
Kann ich trotz Scheidentrockenheit Sex haben?
Ja – aber nur, wenn es sich für dich gut anfühlt. Gleitmittel auf Wasserbasis oder Pflegegele können helfen, Reibung zu reduzieren. Achte auf dein Körpergefühl und kommuniziere offen mit deinem Partner oder deiner Partnerin.
Welche hormonfreien Mittel helfen gegen Scheidentrockenheit?
Es gibt Cremes, Gele oder Zäpfchen mit Hyaluron oder Milchsäure, die die Schleimhäute befeuchten und die Vaginalflora unterstützen. Diese Produkte sind rezeptfrei erhältlich und meist gut verträglich.
Kann Scheidentrockenheit vom Absetzen der Pille kommen?
Ja, das ist möglich. Nach dem Absetzen der Pille kann es zu hormonellen Umstellungen kommen, die sich auf die Schleimhaut auswirken. Das reguliert sich oft nach einigen Monaten, kann aber auch länger anhalten.
Was ist besser bei Trockenheit: Tampon oder Binde?
Wenn du unter Trockenheit leidest, ist eine weiche Binde oft angenehmer. Tampons können zusätzliche Feuchtigkeit aufnehmen und so das Trockenheitsgefühl verstärken.
Ist Scheidentrockenheit auch ein Thema beim Sport?
Ja – vor allem bei enger Sportkleidung, starkem Schwitzen oder häufigem Waschen. Achte auf atmungsaktive Unterwäsche und verzichte auf parfümierte Pflegeprodukte nach dem Training.
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